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Sehr geehrte Damen und Herren, 

“Redesigning Energy for People and Planet” war der 26. Weltenergiekongress überschrieben, zu dem sich rund 4.000 Energieexperten aus der ganzen Welt im April in Rotterdam versammelt hatten. Eine beeindruckende Breite von Themen und unterschiedlichen Perspektiven, die hier in vier Tagen zusammengeführt wurde: Vom CEO der saudischen Aramco, Nasser, der sich für eine Verbreiterung des rein grünen Transitionspfades aussprach und 80-90 $ per barrel Öl einen nachhaltigen Preis nannte, bis hin zu bemerkenswerten Entwicklungen im Einzelnen, wie der Ankündigung des Betreibers des Panama-Kanals, zukünftig die Durchfahrtskosten auch nach der CO2-Intensität differenzieren zu wollen. Viel thematisiert wurde einerseits die wachsende geopolitische Blockbildung und die Ernüchterung, dass global koordinierte CO2-Preissignale absehbar nicht erkennbar bleiben; andererseits aber auch, welche Dynamik die KI beispielsweise auf Demand response haben kann, wenngleich die Bereitschaft der Verbraucher, sich hierauf einzulassen, eine der großen kritischen Unsicherheiten bleibt.

Für uns als Weltenergierat – Deutschland war der Kongress ein Erfolg, der uns sehr gefreut hat und für den wir uns bei allen Teilnehmern und Unterstützern gerne nochmal bedanken möchten! Ohne sie wäre unser stimmungsvoller deutscher Abend mit vielen internationalen Gästen im Rotterdamer Hafen auf dem Boot nicht möglich gewesen. Und auch im Kongressprogramm war Deutschland mit vielen bekannten Speakern sehr gut vertreten, wenngleich im Ausstellungsbereich eher arabische und chinesische Stände dominierten. Für unser Team war die Woche in Rotterdam ein Kraftakt, bis zum nächsten Kongress 2026 in Riad bleiben nun zwei Jahre Zeit zur Vorbereitung. 

Zum Jahresende wird Dr. Uwe Franke die Präsidentschaft des Vereins in neue Hände geben und wir freuen uns sehr, dass Stefan Kapferer sich bereit erklärt hat, sich im Oktober bei der Mitgliederversammlung für dieses Amt zur Verfügung zu stellen. Bis dahin ist noch einiges geplant, beispielsweise ein deutsch-französischer energiewirtschaftlicher Austausch am 24. Juni in Paris im dortigen Parlament, der das Verständnis und die Kooperationsbereitschaft auf beiden Seiten verbessern soll. Denn alle großen Veränderungen für den Planeten gehen am Ende doch immer von Individuen und ihrem Handeln aus – oder wie wir beim Weltenergierat sagen: Humanising Energy!

Ihnen einen erfolgreichen und sonnigen Mai!
Herzlich Ihr

Carsten Rolle
Geschäftsführer, Weltenergierat – Deutschland
In dieser Ausgabe
Neues aus der Geschäftsstelle

Verabschiedung von Dr. Roman Buss, Referent der Geschäftsstelle 
30. April 2024, Berlin

  • Zwei Jahre verstärkte Roman Buss die Geschäftsstelle des Weltenergierat – Deutschland
  • Wir sagen Danke!
Seit Mai 2022 verstärkte Dr. Roman Buss unsere Geschäftsstelle als Referent aktiv bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen, wie dem Energietag und den Ambassadors‘ Energy Talks, sowie bei der Umsetzung von Projekten, wie wie dem Kolumbianisch-Deutschen Wasserstoff-Dialog und der Unterstützung des Auswärtigen Amts bei der internationalen Kommunikation der Energiewende. Mit dem 30. April 2024 endete seine Tätigkeit in der Geschäftsstelle. Für den weiteren Weg wünschen wir von Herzen alles Gute! Das Team der Weltenergierat-Geschäftsstelle verabschiedete Herrn Buss mit einem gemeinsamen Essen in Berlin. Es bleibt uns, DANKE zu sagen, lieber Roman – Du wirst uns fehlen!

Weltenergierat als Impulsgeber

Rückblick: 26. World Energy Congress 2024 in Rotterdam
22.-25. April 2024, Rotterdam, Niederlande

  • Motto: Redesigning Energy for People and Planet
  • Etwa 4.000 Teilnehmende und 350 Speaker:innen 
  • Deutscher Abend am 23. April
Vom 22. bis 25. April 2024 fand der 26. World Energy Congress des World Energy Council (WEC) in Rotterdam, Niederlande, unter dem Motto „Redesigning Energy for People and Planet" statt.

Der Weltenergierat – Deutschland war mit einer Reihe exklusiver Side Events vor Ort vertreten. Bei der zusammen mit unserem Partner PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) organisierten Podiumsdiskussion „Sustainable Mobility Fuels" präsentierte Weltenergierat-Geschäftsführer Dr. Carsten Rolle am ersten Kongresstag die Ergebnisse unserer Ammoniak-Studie und diskutierte zusammen mit Dirk Niemeier (PwC), Folker Trepte (PwC) und Stuart Neil (International Chamber of Shipping) den Status Quo sowie die Bedeutung alternativer Kraftstoffe im Rahmen der Energiewende im Mobilitätssektor.

Daran anschließend moderierte Dr. Carsten Rolle die Diskussion „Leading the Charge: Dynamic Storage at Scale" auf einer der Hauptbühnen des Kongresses. Mit dabei waren u. a. Andrei Covatariu, Vice Chair der Group of Experts on Energy Efficiency bei der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE) in Rumänien sowie Future Energy Leader des WEC, Lawrence Jones, Senior Vice President International Programs beim Edison Electric Institute in den USA, und Ben Hutt, CEO und Managing Director von Evergen in Australien.  In der Session ging es u. a. um den Nutzen und die Marktpotenziale  verschiedener Energiespeicherlösungen sowie politische Instrumente zur Förderung ebendieser.

An den Morgen der ersten drei Kongresstage lud der Weltenergierat zudem ausgewählte Vertreter:innen deutscher Print- und Onlinemedien jeweils zu einem Pressefrühstück mit hochrangigen CEOs des deutschen Energiesektors zu aktuellen Energiethemen ein.
Ein Highlight für uns als deutsches Mitgliedskomitee war der „Deutsche Abend“. Inspiriert von der Location, organisierten wir eine Bootstour durch den Hafen von Rotterdam und luden unsere Mitglieder und internationalen WEC-Kolleg:innen zu einer exklusiven Fahrt durch Europas größten Hafen ein. Bei lokalen Speisen und Getränken gaben Martijn Coopman, Program Manager International Hydrogen Supply Chains des Port of Rotterdam, und zwei Kollegen einen exklusiven Einblick in das Industriecluster und die Wasserstoffaktivitäten des Hafens.
Einen ausführlichen Bericht zum Kongress veröffentlichen wir zeitnah auf unserer Webseite.

Wir danken unseren Partnern herzlich für ihre Unterstützung! Auch möchten wir uns bei allen Mitgliedern, Young Energy Professionals und Kolleg:innen bedanken, die am World Energy Congress und unseren Side Events in Rotterdam teilgenommen haben und damit einen wesentlichen Beitrag zu einem erfolgreichen Weltkongress 2024 geleistet haben.

Wir danken unseren Partnern:
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Einladung: 17. German-African Energy Forum
15.-16. Mai 2024, Hamburg

  • Weltenergierat – Deutschland als offizieller Partner der Veranstaltung
  • Thema: “Africa’s energy roadmap: Breaking new grounds for green(er) economies”
Die 17. Ausgabe des Deutsch-Afrikanischen Energieforums des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft findet vom 15. bis 16. Mai in Hamburg statt. Sie thematisiert neue und neu definierte Aktionspunkte für eine zukunftsorientierte deutsch-afrikanische Energiepartnerschaft, welche einen globalen Energiedialog auf Augenhöhe fördert und Afrika als einen wichtigen Partner bei der Beschleunigung globaler Klimaschutzmaßnahmen versteht. Dabei werden u. a. folgende Fragen diskutiert: Wie können afrikanische Länder nicht nur Exporteure von grüner Energie, sondern auch Drehscheiben für die Produktion von dieser werden? Welche Art von Rahmen und Zusammenarbeit ist dafür erforderlich? Welche Strategien gibt es für den Ausbau der erneuerbaren und konventionellen Energieerzeugung in Afrika? Welche Erfahrungen können zwischen Europa und Afrika ausgetauscht werden?

Als offizieller und langjähriger Partner des German-African Energy Forum unterstützt der Weltenergierat – Deutschland den Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft bei der Ausrichtung dieser Veranstaltung. Unsere Mitglieder sind herzlich dazu eingeladen, zum Mitgliederpreis am Forum teilzunehmen. Bei Interesse an einer Teilnahme, wenden Sie sich gern an Josefine Zurheide. Weitere Informationen über die Konferenz, eine Programmübersicht sowie die Registrierung finden Sie hier.
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Einladung: Webinar „Energiewende im europäischen Stromsektor – Trends und Perspektiven"
27. Mai 2024, 10:00-11:00 Uhr, virtuell

  • Daniel Böhmer, Aurora Energy Research, gibt einen Überblick über zentrale Entwicklungen im Stromsektor der EU im Jahr 2023
  • Diskussion von Trends und Perspektiven für die Zukunft
Nach dem Energiekrisenjahr 2022 ist im vergangenen Jahr wieder etwas mehr Normalität auf den europäischen Energiemärkten eingekehrt. Es konnten u. a. deutliche Fortschritte beim Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, vor allem im Stromsektor, erzielt werden. Was waren die zentralen Entwicklungen im Stromsektor der Europäischen Union (EU) im letzten Jahr? Welche dieser Entwicklungen werden sich als Trend voraussichtlich weiter fortsetzen und welche nicht? Werden die ambitionierten Erneuerbaren-Ausbauziele auf EU-Ebene zu erfüllen sein und wie werden sich vor diesem Hintergrund die Strompreise entwickeln? 

Diese und weitere Fragen werden wir gemeinsam mit Daniel Böhmer, Associate bei Aurora Energy Research, Mitglied der Young Energy Professionals sowie Mitglied der Redaktionsgruppe „Energie für Deutschland" des Weltenergierat – Deutschland, im Rahmen eines Webinars am 27. Mai 2024 von 10:00 bis 11:00 Uhr diskutieren.

Während des Webinars wird Herr Böhmer eine Vorschau auf seinen Beitrag über den europäischen Energiemarkt im Jahr 2023 aus dem EU-Kapitel der Weltenergierat-Publikation „Energie für Deutschland" (EfD) geben. Mit der „EfD" informiert der Weltenergierat – Deutschland jährlich über aktuell drängende Themen im deutschen, europäischen und globalen Energiesektor. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt der Publikation auf dem Status Quo des globalen Offshore-Windenergiemarkts sowie zentralen Herausforderungen und Lösungsansätzen. Moderiert wird das Webinar von Dr. Carsten Rolle, Geschäftsführer des Weltenergierat – Deutschland.

Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist keine Anmeldung notwendig. Den entsprechenden Kalendereintrag können Sie hier herunterladen.
Aus dem globalen WEC-Netzwerk

World Energy Issues Monitor 2024: Globaler Report veröffentlicht
02. April 2024

  • World Energy Council veröffentlicht jüngste Ergebnisse seiner globalen Umfrage
  • 1.800 Antworten aus etwa 100 Ländern 
Bereits zum 14. Mal veröffentlichte der World Energy Council (WEC) im April 2024 seinen „World Energy Issues Monitor“. Der Issues Monitor bündelt die Ergebnisse einer im Februar 2024 durchgeführten Umfrage innerhalb des globalen WEC-Netzwerks. Im Fokus stand dabei die folgende Frage: Welche Themen werden von den befragten Energieexpert:innen als besonders unsicher oder drängend empfunden? Etwa 1.800 Entscheider:innen und führende Energieexpert:innen aus fast 100 Ländern antworteten.

Als besonders unsicher sticht, ebenso wie bereits bei der letzten Umfrage im Jahr 2022, das Thema Energiepreise hervor. Auch der anhaltende Krieg in der Ukraine und die Instabilität im Nahen Osten und den Golfstaaten führen unter Energie:expert:innen ebenso zu starker Unsicherheit wie die Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Bei den Handlungsprioritäten dominieren weltweit die Themen Bezahlbarkeit von Energie und Kapitalkosten. Auch flexiblere Lösungen für die Energiespeicherung sowie der Infrastrukturausbau und -aufbau sind global anerkannte Schwerpunktebereiche und Maßnahmen der Energiewende. Während sich ein Großteil der Debatte über die Energiewende häufig auf die Energiequellen konzentriert, sei eine belastbare Infrastruktur notwendig, um die Energie u. a. von den Produzenten zu den Verbrauchern zu transportieren. Übertragungsnetze spielen entsprechend der befragten Expert:innen daher eine zentrale Rolle bei der globalen Energietransformation. 

Schlüsseltechnologien, wie Wasserstoff und Power-to-X, gewinnen weltweit zunehmend an Bedeutung, um Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Die CO2-Speicherung und -Nutzung spielt, außer bei Umfrageteilnehmenden im Nahen Osten und den Golfstaaten, bisher kaum eine Rolle. Die weitere Verbreitung von Schlüsseltechnologien erfordere eine angemessene und rechtzeitige Regulierung sowie finanzielle Innovationen. Die Unsicherheit hinsichtlich des politischen Umfelds hat zugenommen – was eine Neubewertung der politischen Maßnahmen und die Zusammenarbeit von Interessengruppen erfordere. 

Die diesjährige Umfrage zeigt eine fragmentierte globale Energielandschaft, die von zunehmender Unsicherheit geprägt ist. Die regionalen Prioritäten und Unsicherheiten waren dabei sehr unterschiedlich. Während Rohstoffpreise, die Koordinierung unterschiedlicher Interessengruppen und die Klimaanpassung regionenübergreifend als Herausforderung angesehen werden, ist das Nachfragemanagement eine Dimension, die besonders in Europa zu Unsicherheit unter Umfrageteilnehmer:innen führt.

Den gesamten World Energy Issues Monitor 2024 und weitere Informationen gibt es hier

Ein ausführlicher Country Report mit eigener Issues Map für Deutschland wird in Kürze erscheinen.
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World Energy Trilemma Index 2024: Report veröffentlicht
15. April 2024

  • World Energy Council veröffentlicht neue Ergebnisse
  • Auflistung von 99 Ländern. Deutschland auf Platz 7 
Der World Energy Council veröffentlichte im April 2024 seinen sogenannten „World Energy Trilemma Index“, in welchem 99 Staaten nach den drei Dimensionen des energiepolitischen Zieldreiecks bewertet werden: Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit. Deutschland befindet sich, wie auch in den Vorjahren, auf Platz sieben. Auf den ersten drei Plätzen liegen Dänemark, Schweden und Finnland.

Zum Online Tool des World Energy Trilemma Index geht es hier.

Den gesamten Report als PDF finden Sie hier
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Rückblick: WEC Community Meetings
20.-21. April 2024, Rotterdam

  • Komitee-Sitzungen des WEC am Rande des Weltenergiekongresses 
  • Strategische Konversationen und Regionaltreffen
  • Executive Assembly
Am Wochenende vor dem 26. World Energy Congress fanden die traditionellen Community Meetings des World Energy Council (WEC) und seiner Future Energy Leaders (FEL) in Rotterdam statt. Zweimal im Jahr treten die drei zentralen Komitees des WEC virtuell oder physisch zusammen: das Programme Committee, in welchem die strategische Ausrichtung des Netzwerks diskutiert wird, das Studies Committee, in welchem aktuelle und künftige Studienprojekte vorgestellt werden, sowie das Communications & Strategy Committee, in welchem es um die Kommunikationsstrategie des WEC nach außen geht. Der Weltenergierat – Deutschland ist in allen Komitees vertreten. 

Das wichtigste Community Event ist jedes Jahr die Mitgliederversammlung. Während einer kleinen Executive Assembly in Rotterdam wurde u. a. ein erster Blick auf die World Energy Week vom 20.-25. Oktober 2025 in Panama sowie den 27. World Energy Congress vom 26.-29. Oktober 2026 in Saudi-Arabien geworfen. Bitte merken Sie sich diese Daten bereits vor! Weitere Informationen dazu werden folgen.

Während verschiedener Regionaltreffen und strategischer Konversationen wurden am 20. und 21. April zudem Möglichkeiten der besseren Zusammenarbeit innerhalb des globalen Netzwerks sowie konkrete Kooperationsinitiativen verschiedener europäischer WEC-Komitees vorgestellt, darunter die WEC MED-Initiative von WEC-Mitgliedskomitees im Mittelmeerraum. Weltenergierat-Geschäftsführer Dr. Carsten Rolle präsentierte das Projekt „Kolumbianisch-Deutscher Wasserstoff-Dialog“. Eine Neuheit war in diesem Jahr die Verleihung der Community Awards am 21. April. WEC-Mitgliedskomitees  aus allen Regionen der Welt waren dazu eingeladen, ihre Projekte vorzustellen und sich um einen Award in verschiedenen Kategorien zu bewerben. Die Gewinner wurden während der Executive Assembly verkündet. 

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Rückblick: WEC MED Cross-regional Collaboration Initiative Meeting und Conference
11-12. März 2024, Rom

  • Erstes physisches Treffen in Rom
  • Deutschland als Observer 
  • Konferenz "Transitioning Energy in the Mediterranean" 
Maira Kusch, Leiterin der Geschäftsstelle des Weltenergierat – Deutschland, nahm vom 11. bis 12. März am 5. WEC MED Cross-regional Collaboration Initiative Meeting in Rom teil. Bei der Initiative handelt es sich um ein Projekt von Mitgliedskomitees des World Energy Council (WEC) sowie von Partnerorganisationen im Mittelmeerraum, das einen Multistakeholder-Dialog aufsetzen und die Kooperation in der Region fördern möchte. Im ersten Jahr der Initiative wurde eine sog. WEC MED Energy Transition Checklist erarbeitet, welche Herausforderungen und mögliche Transformationspfade für die Energiewende im Mittelmeerraum identifiziert. Im Rahmen eines Side Events wurde die Checklist während des 26. World Energy Congress in Rotterdam vorgestellt.

Nach einem informellen Arbeitsessen der anwesenden europäischen WEC-Mitgliedskomitees am 11. März fand am Folgetag das erste physische Treffen der WEC MED-Initiative statt. Der Weltenergierat ist offizieller Beobachter. Am Nachmittag lud das italienische Komitee zur Konferenz "Transitioning Energy in the Mediterranean" ein, an der neben Vertreter:innen des WEC und Partnern, wie der Organisation Méditerranéenne de l’Energie et du Climat (OMEC), auch hochrangige Speaker:innen aus Politik, Wirtschaft und internationalen Organisationen teilnahmen, darunter Alessandro Blasi, Senior Adviser des Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur. 

Ein Fazit des Tages: Ob Mittelmeeranrainer oder nicht, wenn es um die Energiewende geht, stehen wir alle vor sehr ähnlichen Herausforderungen: der Ausgleich der Dimensionen des Energietrilemmas, die Dekarbonisierung von Industrie und Gesellschaft, der Aufbau der notwendigen Infrastruktur für den Transport von Strom und Molekülen (inkl. Speichern), die Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft, der Fachkräftemangel, regulatorische Engpässe, die Verbesserung der Energieeffizienz, die Digitalisierung, die Versorgung mit kritischen Rohstoffen – um nur einige zu nennen. Viele dieser Herausforderungen können nur gemeinsam angegangen werden. Der persönliche Austausch und die Zusammenarbeit innerhalb einer Region, aber auch überregional, sind daher von entscheidender Bedeutung.

Neues von den Young Energy Professionals (YEPs)

Zwei neue Folgen des Young Energy Podcasts

  • Erste Folge: Verteilnetze als Backbone der Energiewende: Chancen und Herausforderungen in Deutschland
  • Zweite Folge: Keine Energiewende ohne Wärmewende: Wie kann eine klimaneutrale Energieversorgung gelingen und welche Herausforderungen gibt es auf dem Weg dorthin?
Thema Verteilnetze: Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) haben Ende 2023 wichtige Beschlüsse zum Klimaschutz gefasst, um die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % zu senken. Dazu muss der Ausbau der Erneuerbaren-Energie-Erzeugungsanlagen substanziell erhöht werden. Der überwiegende Anteil dieser Anlagen in Deutschland speist seinen Strom in das Verteilnetz ein. Von hier aus wird der Strom dann zu den Endverbrauchenden geliefert. Für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung der Haushalte sind maßgeblich die Verteilnetzbetreiber zuständig. In Deutschland sind über 800 an der Zahl dafür im Einsatz – die Westnetz GmbH ist einer von ihnen. Mit Milan Niehaus, Leiter Produktmanagement Sekundärtechnik bei Westnetz, wurde über gegenwärtige Herausforderungen für das deutsche Verteilnetz, mögliche Lösungsansätze und technologische Entwicklungen gesprochen.

Hier geht es zur Folge.

Thema Wärmeversorgung: In Deutschland wird der überwiegende Anteil der Wärmeversorgung noch mittels fossiler Brennstoffe gedeckt. Rund 40 % der energiebedingten CO2-Emissionen entfallen demnach auf den Wärmemarkt. Bis zum Jahr 2045 möchte Deutschland klimaneutral werden. Dafür muss auch der Wärmebereich zügig auf erneuerbare Energien umsatteln. Für den Umbau der Wärmeversorgung sind Kommunen wichtige Akteure. Mithilfe einer sogenannten kommunalen Wärmeplanung planen und steuern sie die Wärmeversorgung. Wie es um die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich steht und wie eine kommunale Wärmeplanung in ihrer Ausgestaltung letztlich aussehen kann, wurde mit dem Wärmeexperten Dr. Luis-Martin Krämer, Leiter Strategie und Geschäftsfeldentwicklung bei e-regio, besprochen.

Hier geht es zur Folge.

 
Der Young Energy Podcast ist ein ehrenamtlicher Podcast der Young Energy Professionals. Moderiert und koordiniert wird der Podcast von Marlen Sunnyi Bohne, Lisa Bösch und Niklas Reichert.

Sie haben Interesse, selbst Gast unseres Podcasts zu sein? Dann schreiben Sie uns gern eine Mail an: yep@weltenergierat.de
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Rückblick: YEPs beim World Energy Congress in Rotterdam
22.-25. April 2024, Rotterdam, Niederlande

  • Redesigning Energy for People and Planet
  • Aktive Teilnahme von YEPs, FELs und Alumnis am Kongressprogramm und an Side Events in Rotterdam
3 Fragen an: Burkhard von Kienitz, E.ON
Wir wollen unserem Netzwerk „ein Gesicht geben"! In dieser Rubrik porträtieren wir jeden Monat eine Persönlichkeit aus den Reihen unserer Mitglieder, Partner und dem WEC-Netzwerk: 

Burkhard von Kienitz arbeitet bei E.ON direkt mit dem CEO Leonhard Birnbaum zusammen und ist dort Leiter der COO Processes. Er ist verheiratet, hat drei Kinder und hat in verschiedenen Ländern und Unternehmen im Energiebereich gearbeitet. Er ist Officer bzw. Vorstandsmitglied der globalen Organisation des World Energy Council und sitzt dort darüber hinaus im Studien-Komitee und im Finanzausschuss.
In 14 internationalen Landesorganisationen hat er vor Ort vielfältige Themen erleben können; besonders liegt ihm der deutsche Weltenergierat am Herzen, in dem er als Mitglied des Präsidialausschusses und der Redaktionsgruppe der „Energie für Deutschland" engagiert ist. Darüber hinaus hält er Vorlesungen für Masterstudierende an der Technischen Universität in München und ist Mitglied in verschiedenen Aufsichtsräten.

Frei nach dem WEC-„Issues Monitor“: Was hält Sie als Entscheider der Energiewirtschaft aktuell nachts wach?
„Aus Fehlern kann man lernen,… muss man aber nicht“
 
Weite Teile unserer Gesellschaft haben jahrelang geglaubt, bei der Energiewende gehe es allein um Klimaschutz und Dekarbonisierung. Je ambitionierter die Ziele, desto besser – das brachte politischen Erfolg. Schultern und leisten muss alles die Industrie dafür; das war die allgemeine Überzeugung. Zur Beruhigung der Bürger wurde die Währung “Eiskugel/Cappuccino“ eingeführt; mit so komplizierten Dingen wie Versorgungssicherheit wollten sich Politik und Gesellschaft nicht befassen. Sehr schmerzhaft haben wir mit der Energiekrise und dem Ukrainekrieg erfahren müssen, dass es bei Energie immer darauf ankommt, alle drei Seiten des Energie-Trilemmas im Gleichgewicht zu halten – bei einer Energiewende gilt das erst recht! Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit wurden vernachlässigt; in der Krise wurden deshalb Not-Maßnahmen erforderlich, die dem Klima wirklich geschadet haben. 
Haben wir daraus gelernt? Sehen wir jetzt wirklich die Notwendigkeit zum Realismus bei Zielen, zur Wirtschaftlichkeit bei Maßnahmen und zur Ehrlichkeit gegenüber den Bürgern, dass die Energiewende auch von ihnen Akzeptanz und Veränderungen verlangt? 


Welche Innovation im Energie- und Klimabereich wünschen Sie sich für die Zukunft? 
Die „unknown unknowns“
 
Ich freue mich auf Innovationen, die ich noch nicht kenne und die mich wirklich überraschen. Um diese zu ermöglichen, brauchen die, die daran arbeiten, von uns mehr Pragmatismus. Indirekte Steuerung über einen CO2-Preis, der allmählich und verlässlich steigt; dazu Unterstützung der Forschung und gezielten Anschub zum Markthochlauf. Viel mehr nicht. Auf jeden Fall keine uferlosen Berichtspflichten, mit denen Behörden die Energiewende kontrollieren und die kommenden Jahrzehnte heute schon im Griff haben wollen. Das hält uns in der Vergangenheit fest.


Welchen Mehrwert ziehen Sie persönlich aus Ihrer Mitgliedschaft im Weltenergierat?
„Nicht nur Frösche fragen, ob der Teich trockengelegt werden soll“
 
Die Unabhängigkeit und Vielseitigkeit dieses globalen Netzwerks ist entscheidend. Gerade haben wir sechs Tage lang beim Word Energy Congress in Rotterdam erleben können, wie unterschiedlich die Situationen, Herausforderungen, Schwierigkeiten und Lösungsansätze überall auf der Welt sind. Wer glaubt, er könne andere belehren oder wer erwartet, dass er für seine Branche oder sein Land irgendwelche Sichtweisen durchsetzen kann, wird schnell geerdet. Beim WEC geht es um Offenheit, Zuhören, Horizonterweiterung und Lernbereitschaft. Gerade das – und vielleicht nur das – hilft Unternehmen und Regierungen zu ausgewogeneren und bescheideneren Weichenstellungen und damit zu tragfähigeren und resilienteren Strategien. Das heißt, der besondere Wert des WEC besteht gerade darin, dass niemand etwas „bestellt“. 

Der World Energy Issues Monitor 2024 bündelt die Antworten von 1.800 Energieexpert:innen weltweit und stellt sie in globalen, regionalen und nationalen Issues Maps dar. Jede dieser Issues Maps stellt eine Momentaufnahme der kritischen Unsicherheiten und Handlungsprioritäten dar, und wie politische Entscheider:innen, CEOs und führende Energieexpert:innen diese gewichten. Die kritischsten Unsicherheiten finden sich als orange Blasen oben rechts im Schaubild. Die wichtigsten Handlungsprioritäten stehen als blaue Blasen unten rechts. Für Anfang 2024 ergibt sich dabei global folgendes Bild:
Weitere Informationen zum World Energy Issues Monitor 2024 finden Sie auf unserer Webseite
Termine
EICS Energy Conference 2024
14. Mai 2024, Ljubljana, Slowenien

German-African Energy Forum 
15.-16. Mai 2024, Hamburg

Webinar: „Energiewende im europäischen Stromsektor – Trends und Perspektiven"
27. Mai 2024, virtuell

Expert Talks on Energy Market Developments & Geopolitics
17.-18. September 2024, Berlin

Präsidialausschusssitzung 
19. September 2024, Berlin
Präsidiumssitzung
9. Oktober 2024, Berlin
 
Mitgliederversammlung 
10. Oktober 2024, Berlin

Green Fuels Import Conference
27. November 2024, Berlin 

World Energy Week 
20.-25. Oktober 2025, Panama

27. World Energy Congress
26.-29. Oktober 2026, Riad, Saudi-Arabien


Ihr Unternehmen ist noch kein Mitglied im Weltenergierat Deutschland?
Treten Sie jetzt bei und gestalten Sie mit uns die Energiezukunft in einem internationalen Netzwerk! Unsere Büroleiterin Maira Kusch freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme.

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